Thursday, November 20, 2008

Lev Manovich's new book

"Software takes command" (pdf), here

"The new social communication paradigm where millions are publishing “content” into the “cloud” and an individual curates her personal mix of content drawn from this cloud would be impossible without new types of consumer applications, new software features and underlying software standards and technologies such as RSS. To make a parallel with the term “cloud computing,” we can call this paradigm “communication in a cloud.” If “cloud computing” enables users and developers to utilize [IT] services without knowledge of, expertise with, nor control over the technology infrastructure that supports them,”169 software developments of 2000s similarly enable content creators and content receivers to communicate without having to deeply understand underlying technologies."

Enterprise 2.0 (short) - Dion Hinchcliffe

    * Freeform: Only minimal upfront structure, with simple lists, tags, and microformats at first, with more structure later if absolutely needed.
    * Zero Training/Simple: Any barrier to use means that automatically fewer people will use the application or its more complicated features. The most successful sites on the Web require no training at all and guide the user to do the right things.  Your business systems can and should be similarly effortless to use.
    * Software as a Service: Online software, with its functionality and information available on any computer, home or work, anywhere in the world, day or night, is the most productive and useful software possible.  Installed native software just cannot compete with such persistent availibility.
    * Easily Changed:  If a user can’t easily make the necessary change to the structure or the behavior of a system, he or she must have an expert — usually in the IT deparment — to do it, and get in line to wait for it, not to mention pay for it.  This simply won’t do when there are ways to put much of this control back in the user’s hands.  Using the structure of the Web to chunk up functionalty, the increasing use of feeds, badges, and widgets, will transfer many common IT tasks back to end-users in the next few years.
    * Unintended Uses:  Preconceived notions about how an IT system will be used can cut it off from the most valuable uses down the road.  RSS syndication is teaching us a lot about this phenomenon on the Web, as well as mashups.  It’s all about letting the structure and behavior of IT systems emerge naturally and organically. Having open APIs, easily wired together pieces, and loose and fluid tools helps enable this as well.  Discoverability of all of these is essential too.  Examples:  Not UDDI, search.  Not Web services, RSS. Not portals, widgets.
    * Social: Business software tends to harness collective intelligence and even e-mail is social to a certain degree (but darn it, it’s push isn’t it?).  Enterprise Web 2.0 software enables pull-based systems that enable people to come together and collaborate when they need to and are entirely uncoupled when they don’t.  Enabling just-in-time, freeform collaboration is the key, and so is capturing and publishing the results to be reused and leveraged afterwards by others.  Wikis combined with enterprise search do all this automatically for example.

http://blogs.zdnet.com/Hinchcliffe/?p=57

July 26th, 2006
Enable richer business outcomes: Free your intranet with Web 2.0

FAQ E2.0: Was ist "Enterprise 2.0", ganz kurz?

Eine radikale Umpolung: Alles, was ein Unternehmen tut, findet dann per default nicht im geschlossenen Kern der Organisation statt, sondern im Web - (a) im halbgeschlossenen Netzwerk-Web (Team/Projekt-Mitarbeiter), (b) im halboffenen Netzwerk-Web (Projekt-Partner, Communities of Interest), (c) im WildWildWeb selbst (offener Informationskreislauf, als offene Konversation mit Märkten/Kunden).

Erst dann wird festgelegt, was im geschlossenen Kern (Sicherheitszone) statfinden *muss*. Also Maxime:
"So viel wie möglich der Unternehmensprozesse im offenen und halboffenen Web abwickeln, nur so viel wie unbedingt nötig im geschlossenen Kern."

Der Sinn: Die enormen eigendynamischen Netzwerk-Effekte nutzen, die das Web bzw. Web 2.0 ermöglicht, um Mehrwert zu erzeugen, der sich am Ende irgendwie auszahlt.

Merksatz: Web 2.0 ist Vernetzung als Prinzip - technische Vernetzung über das Web, soziale Vernetzung über Social Software, Informations-Vernetzung über (im weitesten Sinn) semantische Software.

FAQ E2.0: Was bedeutet das für KMUs?

KMUs sind aufgrund ihrer besonderen Struktur eigentlich prädestiniert für "Enterprise 2.0": flache interne Strukturen, Flexibilität und Schnelligkeit, Grenzen Privat/Arbeit verfließend, komplex ausdifferenzierte Organisations-Prozesse sind de facto zu aufwändig, Vernetzung nach außen (Partner, Märkte, Branche) ist immer ein entscheidender Wettbewerbsfaktor, kollaborative Projekt-Vernetzung mit anderen KMUs ist in vielen Branchen eher Normalfall als Ausnahme.

Die allermeisten E2.0 Tools sind von innovativen IT-K(M)Us für die eigene Arbeit erfunden worden! (Paradebeispiel 237Signals, aber das gilt ganz allgemein).

Aber bis jetzt wird E2.0 paradoxer Weise fast nur in größeren Unternehmen (> 250) als strategisches Thema betrachtet, weil nur die sich Experimente in abgegrenzten "Spielfeldern" leisten können (oder leisten zu können glauben).

"Enterprise 2.0" - ist das nur "Social Software" oder betrifft das auch 'klassische' Business-Prozesse, die bisher mit geschlossener Enterprise-Software (SAP, MS usw.) abgedeckt werden?

Hier muss man eben den kritischen Kern, also die Sicherheitszone des Geschäfts, genau identifizieren. Diese ist NICHT geeignet für E2.0. Das betrifft sicher die Abwicklung von finanziellen Transaktionen, auch Planungenund Kalkulationen.

FAQ E2.0: "B2B - E2.0" - wo verläuft die Grenze?

Welche Business-Prozesse können davon profitieren, dass sie technisch in die "cloud", d.h. über IP/http verlegt und abgewickelt werden? Wenn das weiterhin völlig "geschlossene Prozesse" sein sollen, sind das eben klassische "Web Services". Die sind aber nicht "E2.0" - nämlich wenn die Daten im Web in geschlossenen Silos aufbewahrt werden anstatt benutzt werden, um Netzwerk-Effekte zu erzielen.

Cloud Services (link) wird dann erst zu E2.0, wenn Web-Technologie verwendet wird UND "Netzwerk-Effekte" eine entscheidende Rolle spielen: Also wenn dadurch, dass Information in offene oder halboffene Räume "hochgeladen" wird, Schneeballeffekte und Anreicherungseffekte entstehen, die auch für das Unternehmen als "Netzwerk-Teilnehmer" signifikanten Mehrwert schaffen.

B2B-Prozesse haben vielfach solchen potenziellen Mehrwert, insofern sie faktisch auf Vernetzung beruhen. Man müsste dann aber den Informationsaustausch-Layer ablösen von dem sicherheitskritischen Layer der Transaktionen von Geld und vertraulicher Information. Also: Informationen und Kommunikationen über kritische Objekte können im Halboffenen ausgetauscht werden, so lange die kritische Information selbst in einem anderen, geschlossenen System bleibt.

Grundsätzliche Maxime: Alle Geld-Prozesse müssen abgelöst werden von Informations-Prozessen. Alle Schnittstellen/Übergänge müssen sehr genau identifiziert und designt werden.

b2b definition (wikipedia)

Business-to-business (B2B) is a term commonly used to describe commerce transactions between businesses, as opposed to those between businesses and other groups, such as business-to-consumers (B2C) or business-to-government (B2G). More specifically, B2B is often used to describe an activity, such as B2B marketing, or B2B sales, that occurs between businesses and other businesses.

The volume of B2B transactions is much higher than the volume of B2C transactions. The primary reason for this is that in a typical supply chain there will be many B2B transactions involving subcomponent or raw materials, and only one B2C transaction, specifically sale of the finished product to the end customer.

FAQ E2.0: Enterprise 2.0 (schnell und schlampig) - Ist das eine Technologie?

"Web 2.0 is an attitude, not a technology." (Mc Afee)

"The most simple thing that could possibly work." (Cunningham, vgl. auch Einstein)

Es geht darum, die enorme Macht und Dynamik von Web 2.0-Information
& Kommunikation in einem quasi halbgeschlossenen Raum (dem
Unternehmen) zur Verfügung zu stellen. Das ist in sich widersprüchlich:
Die Effekte von Web 2.0 kommen um so besser zum Tragen, je größer und
je 'offener' das System ist. Und alle Unternehmen haben einen
kritischen Kern, der genau NICHT ins Netz soll (die berühmte, aber weit
überschätzte Sicherheit-Thematik).

Enterprise2.0 bedeutet im Kern eine radikale Umpolung: Offenheit und
Web-Vernetzung ist nun Normalfall, Geschlossenheit die absolute
Ausnahme:

    * Lightweight Applikationen (SaaS, Widgets) statt
überdimensionierter Silo-Software - wie Ward Cunningham, Wiki-Erfinder
sagte: "The most simple thing that could possibly work".

    * "Information wants to be free" (d.h. sozial und technisch extrem leicht austauschbar, nicht gebunden an Apps und Formate)

    * "Information will leben" , d.h. zirkulieren: Fokus auf
Zirkulation von Daten (nicht: auf Speicherung), d.h. data reside in the
cloud. Speicherung ist sekundär, nur zirkulierende Metadaten machen
Info-Objekte wirklich lebendig und virulent. Faktisch: Nur die daten sind im (Arbeits-)Speicher, die zirkulieren.

    * Lose gekoppelte MicroApps (> Eric Schmidt, Google, über "Web
3.0")) mit je einer Funktion statt Multi-Funktions-Software (Widgets,
Browser Plug-ins, auch als Desktop-App-Plugins denkbar)

    * MicroApps bewegen Microcontent - (> Mikro bedeutet hier sowohl
Mikro-Software als auch Mikro-Aufmerksamkeit, was beides in
"Micromedia" zusammentrifft - also in Mobile Phones, in kleinen
Widget-Interfaces ...)

    * MetaApps bewegen Metacontent - die zirkulierenden
Microcontent-Items bestehen v.a. auf Verweisen, die wieder auf Verweise
verweisen .... d.h. die sicherheitsempfindlichen KritischeKern
Informationen werden anderswo gezielt übertragen (in geschlossenen
Business-Prozessen) und auch das aufmerksamkeits-aufwändige
Makro-Wissen wird anderswo gezielt übertragen (in Büchern, F2F ...)

    * Perpetual Beta (> O'Reilly): Klein anfangen, aber sofort, und
immer mit dem Einfachsten, das gehen könnte (technisch wie usermäßig).

    * Design-driven / User Experience-driven: Ausgangspunkt ist immer
die/der User, nicht die komplexe Funktion (die Organisation ...).

    * Netzwerk-Effekte by default (> O'Reilly): Enterprise2.0 ist
nur dann wirklich gegeben, wenn es um Netwerk-Effekte geht: durch
schnellen, intensiven Austausch reichert sich Information laufend an
und weitet sich das Netzwerk laufend aus. Diese Effekte können eher
technisch hergestellt werden (filtering, aggregation ...) oder eher
sozial (Menschen in verbindung bringen), aber beides verschwimmt
letztlich in Gestalt von "Application Design".

    * Überall, wo Netzwerk-Effekte NICHT nützlich oder sogar gefährlich
sind, ist Enterprise2.0 NICHT geeignet. Hier geht es dann darum, die
Grenzen und Schnittstellen genau zu definieren. (Dass sie gegenwärtig
extrem schlampig und unscharf gehandhabt werden, ist eben ein Grund für
die ungelöste Sicherheit-Problematik von Unternehmen, die am
Internet/Web hängen.)