(#) Deutsche Übersetzung von: Brad Burnham, Research and Development
Blog at www.unionsquareventures.com/
February 15, 2006
"Es sieht so aus, als erlebten wir gerade einen Gezeitenwechsel, der das Wesen von R & D betrifft.
Bisher ging es in IT Forschung immer darum, sehr harte technische Probleme zu lösen. Wie man mehr Bits von hier nach dort bewegt, wie man noch mehr Bits speichern kann, wie man Bits so organisieren kann, dass sie sich effizient wieder aufrufen lassen. Oft war es nicht klar, ob das Problem überhaupt lösbar war, und es brauchte spekulative Forschung, um neue Ansätze für das problem zu finden. Sobald die technische Nuss geknackt war, ging das Projekt in die Entwicklungs-Phase. Ingenieure übernahmen das Ganze, der lange Weg zum vermarktbaren Produkt hatte begonnen.
Damals präsentierten die interessantesten neuen Unternehmen ihre technischen Innovationen als das Kernstück und beschrieben dann erst ihre Marketing-Strategie, eher als eine Art Fußnote. Heute sieht es so aus, dass die meisten der Unternehmen wenig Zeit damit verbringen um uns zu überzeugen, dass sie ein wichtiges und schwieriges Problem ertsmals gelöst haben. Sie behandeln die ganze technologische Problematik als etwas, das sich grundsätzlich machen lässt. Kurz gesagt, sie behandeln Software Engineering als ein Entwicklungsproblem, nicht als ein Forschungsproblem.
Aber sie betreiben eben schon Forschung, nur eben nicht technologische Forschung im traditionellen Sinn. Die schwierigsten Probleme sind nun eben nicht mehr Software Engineering Probleme, sondern Social Engineering Probleme. Die innovativsten Unternehmen, die wir heute sehen, scheinen sich die ganze Zeit damit zu beschäftigen, warum MySpace oder Facebook wächst, während Friendster stagniert, oder warum del.icio.us populärer ist als Furl, oder wie man Microblogging am besten auf den Punkt bringt.
Man mag einwenden, dass die technoilogische Forschung, wie sie etwa bei Google betrieben wird, immer noch ein wichtiger und verteidigenswerter Vorteil ist. Vermutlich stimmt das, aber wie viel von dieser Forschung ist denn wirklich fokussiert auf fundamentale technologische Probleme? Ist die Evolution der Such-Algorithmen getrieben von der Notwendigkeit nach besserer und schnellerer Suche, oder geht es darum, den Leuten immer einen Schritt voraus zu sein, die den Algorithmus austricksen wollen? Ist es ein Informatik-Problem oder ein Social Engineering Problem?
Forschung ist nicht einfacher als früher, aber sie hat ihr Wesen verändert. Sehr wenige Entrepeneurs versuchen technologische Software-Innovationen hervorzuheben. Sie gehen davon aus, dass sie das bauen können, wenn sie das Social Engineering hinbekommen."
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February 15, 2006
"Es sieht so aus, als erlebten wir gerade einen Gezeitenwechsel, der das Wesen von R & D betrifft.
Bisher ging es in IT Forschung immer darum, sehr harte technische Probleme zu lösen. Wie man mehr Bits von hier nach dort bewegt, wie man noch mehr Bits speichern kann, wie man Bits so organisieren kann, dass sie sich effizient wieder aufrufen lassen. Oft war es nicht klar, ob das Problem überhaupt lösbar war, und es brauchte spekulative Forschung, um neue Ansätze für das problem zu finden. Sobald die technische Nuss geknackt war, ging das Projekt in die Entwicklungs-Phase. Ingenieure übernahmen das Ganze, der lange Weg zum vermarktbaren Produkt hatte begonnen.
Damals präsentierten die interessantesten neuen Unternehmen ihre technischen Innovationen als das Kernstück und beschrieben dann erst ihre Marketing-Strategie, eher als eine Art Fußnote. Heute sieht es so aus, dass die meisten der Unternehmen wenig Zeit damit verbringen um uns zu überzeugen, dass sie ein wichtiges und schwieriges Problem ertsmals gelöst haben. Sie behandeln die ganze technologische Problematik als etwas, das sich grundsätzlich machen lässt. Kurz gesagt, sie behandeln Software Engineering als ein Entwicklungsproblem, nicht als ein Forschungsproblem.
Aber sie betreiben eben schon Forschung, nur eben nicht technologische Forschung im traditionellen Sinn. Die schwierigsten Probleme sind nun eben nicht mehr Software Engineering Probleme, sondern Social Engineering Probleme. Die innovativsten Unternehmen, die wir heute sehen, scheinen sich die ganze Zeit damit zu beschäftigen, warum MySpace oder Facebook wächst, während Friendster stagniert, oder warum del.icio.us populärer ist als Furl, oder wie man Microblogging am besten auf den Punkt bringt.
Man mag einwenden, dass die technoilogische Forschung, wie sie etwa bei Google betrieben wird, immer noch ein wichtiger und verteidigenswerter Vorteil ist. Vermutlich stimmt das, aber wie viel von dieser Forschung ist denn wirklich fokussiert auf fundamentale technologische Probleme? Ist die Evolution der Such-Algorithmen getrieben von der Notwendigkeit nach besserer und schnellerer Suche, oder geht es darum, den Leuten immer einen Schritt voraus zu sein, die den Algorithmus austricksen wollen? Ist es ein Informatik-Problem oder ein Social Engineering Problem?
Forschung ist nicht einfacher als früher, aber sie hat ihr Wesen verändert. Sehr wenige Entrepeneurs versuchen technologische Software-Innovationen hervorzuheben. Sie gehen davon aus, dass sie das bauen können, wenn sie das Social Engineering hinbekommen."
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